Die ZAAB Bramsche-Hesepe

Eine der europaweit größten Unterkünfte für Flüchtlinge existiert seit dem Jahr 2000 in Bramsche-Hesepe, Landkreis Osnabrück. Konzipiert wurde es auf dem Prinzip der „Freiwilligen Rückkehr“: Personen, denen in Deutschland kein Asyl gewährt wird, deren Antrag nach Meinung der Behörden geringe Aussicht auf Erfolg hat oder die nicht in ihr Heimatland abgeschoben werden können sollen zur Rückkehr in ihr Heimatland bewegt werden. Wer nicht bei seiner „freiwilligen“ Ausreise kooperieren will, wird unter Druck gesetzt und z.B. mit Arbeitsverbot und Taschengeldentzug bestraft, wohingegen Leute, die in das Programm einwilligen, bessere Lebensbedingungen bekommen. Die Lebensbedingungen im Lager sind insgesamt mangelhaft und führen nicht selten zu depressiver Perspektivlosigkeit. So stehen zum Beispiel jeder Person, die nach dem Asylbewerberleistungsgesetz mit Sach- leistungen und Gutscheinen versorgt werden, nur 5qm Wohnfläche und 40€ Euro Taschengeld im Monat zur Verfügung. Gegessen werden soll in einer Kantine. Weiterhin sollen die Bewohner das Gelände möglichst nicht verlassen: vor Ort sind sämtliche Behörden, eine Schule, ein Kindergarten sowie eine Krankenstation eingerichtet. Der Landkreis darf nicht verlassen werden. Die dadurch entstehende Separation ist politisch gewollt: Die Flüchtlinge sollen sich möglichst wenig integrieren, weil sie aus Sicht der Behörden sowieso keine Zukunft in Deutschland haben. Jedoch gehen die wenigsten Leute „freiwillig“ zurück. Viele ziehen das Abtauchen in die Illegalität vor. Auch über Jahre im Lager lebende Familien sind keine Seltenheit.